Mit dem Zug nach Sizilien

Der südlichsten Punkt, den ich je mit der Bahn (von zuhause aus) erreicht habe, die längste Zugfahrt in nur einem einzigen Zug, die ich je gemacht habe und Schlafwagen bis 17 Uhr am Nachmittag: Diese Reise vereint gleich mehrere Superlative. 

In den letzten Jahren hatte ich das Vergnügen, schon mehrere Reiseberichte über Fahrten nach Sizilien mit der Bahn lesen zu dürfen. Die allermeisten der Berichte hatten eine Gemeinsamkeit: Sie beschrieben die Fahrt mit einer der längsten Nachtzugverbindungen, die es in Westeuropa noch gibt: Mailand – Palermo in 21 Stunden. Das musste ich gemeinsam mit einem Freund auch unbedingt ausprobieren und wir haben uns eine nette einwöchige Tour „gebastelt“:

Mit dem nightjet fahren wir nach Innsbruck, über den Brenner geht es ins erste Nachtquartier nach Bozen. Am zweiten Reisetag geht es mit dem italienischen Regionalverkehr nach Verona und weiter nach Mailand. Dort besteigen wir den Nachtzug nach Palermo. Nach einer Nacht in Palermo fahren wir über die Insel nach Syrakus und am folgenden Tag mit dem Intercity nach Rom. Nach einen Tag in Rom geht es zurück mit dem nightjet nach Deutschland. Gemacht haben wir die Tour Anfang März 2019.

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Mit dem Zug durchs Winter Wonderland: Der EC „Transalpin“ im Winter

Eine meiner absoluten Lieblingsreisen mit der Bahn ist die Fahrt mit dem Eurocity „Transalpin“ von Zürich nach Graz (bzw. umgekehrt). Diese Fahrt habe ich mittlerweile schon fast zehnmal gemacht, bisher aber (fast) immer im Sommerhalbjahr, wenn kein Schnee mehr liegt. Das musste sich dringend ändern. Deshalb ging es Anfang Dezember 2018 nach Zürich, um die Fahrt nach Graz anzutreten. Die beiden Tage zuvor hatte es ordentlich in den Alpen geschneit. Damit waren die Voraussetzungen (fast) perfekt. Die Sonne hielt sich zwar während der Fahrt zurück, aber das tat dem Vergnügen keinen Abbruch. 

Die Fahrt führt mich umsteigefrei im 1. Klasse-Panoramawagen des ECs „Transalpin“ von Zürich, vorbei am Zürich- und Walensee, über den Arlberg, das Brixental, Zell am See und das Ennstal nach Graz. Im Sommer plädiere ich in der Regel dafür, von Graz nach Zürich zu fahren. Im Winter (wenn die Tage noch kurz sind) macht die Tour aber nur in diese Richtung Sinn. Grund: Der Gegenzug (ab Graz) fährt eine ganze Stunde später und tendenziell liegen die Highlights auf der Fahrt eher am westlichen Endpunkt der Strecke. Damit passiert man sie auf der Fahrt von Graz nach Zürich schon in der Dunkelheit.

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Sechs Stunden ohne Halt: Über verschlungene Wege nach Venedig

Manchmal liest man oder hört von etwas und es lässt einen tagelang nicht mehr los. Eine Woche vor meiner Fahrt nach Venedig saß ich im Zug und blätterte durch die DB Mobil. Auf den letzten Seiten gibt es immer einen Überblick über einige Großbaustellen und die damit verbundenen Fahrplanänderungen. Mein Blick fiel auf die Verbindung München – Innsbruck – Brenner – Norditalien. Dass es Bauarbeiten südlich von Innsbruck gibt und daher die Züge über mehrere Wochen durch den Inntaltunnel (eigentlich nur Güterverkehr) umgeleitet werden und deshalb nicht in Innsbruck halten, war mir bekannt. Was ich noch nicht wusste: Auch südlich des Brenners, so stand es im Heft, werde die Strecke für einige Tage gesperrt. Und dann kam die Info, die mich nicht mehr losließ: Ein Zugpaar werde nicht im Schienenersatzverkehr geführt, sondern großräumig umgeleitet. Dabei handele es sich um das Zugpaar nach Venedig, so die Info in der Zeitschrift. Sofort versuchte ich den Zug an den entsprechenden Tagen im DB Navigator zu finden. Und tatsächlich, es gab ihn: EC 87 sollte bis Wörgl mit den gewohnten Halten fahren und dort um 12.55 Uhr abfahren. Der nächste Halt: Venezia Maestre um 19.26 Uhr. Welche Route der Zug nehmen würde war mir relativ schnell klar: Von Wörgl aus über die wunderschöne Strecke über Zell am See bis Schwarzach-St.Veit, dann über die Tauernbahn, Villach, Tarvisio und Udine nach Venedig. Alternativen gebe es auch kaum. Über sechs Stunden ohne Halt und dann noch diese tolle Strecke – das musste ich einfach machen. Das Ziel des Zuges spielte dabei überhaupt keine Rolle. Aber gegen Venedig konnte ich wenig einwenden. 😉

Mit dem Nacht-IC 2021 geht es von Münster nach Köln. Eine gute Stunde Zeit bleibt mir in der Freitagnacht zum Umstieg, dann geht es mit dem ersten durchgängigen ICE des Tages (zumindest an einem Samstag) von Köln nach München. Zweieinhalb Stunden bleiben mir dort bis zur Abfahrt des EC 87 nach Venedig. In Venedig habe ich viel zu kurze anderthalb Stunden Zeit, ehe ich mit dem nightjet nach München zurückfahre. Bei der weiteren Fahrt zurück wähle ich die Route über Nürnberg und Hannover mit Zwischenstopp in Würzburg. Über Hamm geht es schließlich zurück nach Münster.

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Balkanrunde: Von Basel über Split, Bar und Belgrad nach Wien

Wer im Internet Bahnreiseberichte liest, der kommt um die Bahnstrecke zwischen Belgrad und Bar nicht herum. Sie wird als eine der beeindrucktesten Bahnstrecken Europas beschrieben, da sie spektakulär durch die montenegrinische Bergwelt trassiert ist. Sogar in der deutschen Wikipedia findet man einen außergewöhnlich ausführlichen Artikel zur Strecke. Deshalb hatte ich mir bereits vor Monaten vorgenommen, diese Strecke in eine Tour aufzunehmen. Gleichzeitig plante ich eine Interrail-Tour mit einem Freund. Da auch er Interesse an dieser Strecke hatte, entschlossen wir uns, die Fahrt auf der Tito-Bahn (so nennt man die Strecke auch) ins Zentrum unser Interrail-Tour zu stellen und die restliche Tour darum zu planen. Die Strecke in eine Rundreise aufzunehmen ist dabei gar nicht so einfach, da Bar Endpunkt der Eisenbahn ist und nur über diese Strecke zu erreichen ist. Da wir gleichzeitig gerne auch nochmal den Nachtzug von Zagreb nach Split fahren wollten und Split auch eisenbahntechnisch eine Sackgasse ist, bot sich an, beide Endpunkte zu verbinden und dazwischen ausnahmsweise mal mit dem Fernbus zu fahren. Im Endeffekt war das die richtige Entscheidung. Am Ende ist eine elftägige Interrail-Reise entstanden. Dieser Reisebericht zeigt davon einen Ausschnitt: Eine Balkanrunde. Die Tour startet in Basel und führt am ersten Tag als kleine Rundreise durch die Westschweiz. Mit dem Nachtzug fahre ich von Zürich nach Zagreb, wo ich auf meinen Mitfahrer treffen, der dort gerade ein Erasmus-Semester macht. In der folgenden Nacht geht es mit dem Nachtzug nach Split. Mit dem Fernbus legen wir in zwei Etappen die Strecke Split – Bar zurück (Übernachtung in Dubrovnik). Es folgt die Fahrt über die angesprochene Tito-Bahn und eine Übernachtung in Belgrad. Am letzten Tag geht es mit dem durchgehenden Schnellzug „Avala“ von Belgrad nach Wien. Dort endet die beschriebene Tour. Unterwegs war ich Ende April 2018.

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Über Nacht in den Schnee: Winterwandern an der deutsch-österreichischen Grenze

Ich gebe es gerne zu: Ich bin verrückt nach den Alpen! Im Sommer wandere ich gerne, im Winter fahre ich in der Regel Ski. Vor ein paar Jahren bin ich aber das erste Mal im Winter wandern gegangen und habe Spaß daran gefunden. Im Vergleich zum Skifahren bietet das mehr Ruhe (ich bin ein sehr sportlicher Skifahrer). Viele Skigebiete kümmern sich mittlerweile um Winterwanderer und bieten eigens präparierte Wanderwege an. Diese gibt es auch in Oberstdorf und im Kleinwalsertal – mit der Bahn nur eine Nacht entfernt!

 Mit dem RE2 geht es von Münster nach Essen, von dort mit dem Nacht-ICE 619 nach Augsburg und weiter mit einem RE nach Oberstdorf. Auf der Rückfahrt nutze ich einen RE nach Ulm und von dort den ICE 512 „Münsterland“ zurück nach Münster. Die Tour fand an einem Samstag (Beginn am Freitagabend) Ende März 2018 statt.

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