Eine Tour – drei Abschiede: City Night Line, Gotthard-Interregio & SBB Lounge

Der Fahrplanwechsel im Dezember 2016 war für viele Bahnfreunde ein trauriger Moment. Die letzten City Night Line-Nachtzüge (CNL) der Deutschen Bahn wurden eingestellt und in der Schweiz ging der Gotthard-Basistunnel in Betrieb. Zugegeben, zumindest Letzteres ist für den absoluten Großteil der Fahrgäste eine deutliche Verbesserung und auch ich bin prinzipiell ein großer Freund des Basistunnels. Ein bisschen Wehmut ist aber trotzdem dabei, denn die klassischen Fernzüge über den Gotthard verkehren seitdem nicht mehr. Auf der Bergstrecke gibt es seitdem (neben wenigen touristischen Zügen am Wochenende) nur noch einen Regionalverkehr mit Flirt-Triebwagen (keine Fenster zum Öffnen in der 2. Klasse, kein Panoramawagen in der 1. Klasse).
Zurück zu den Nachtzügen: Immerhin haben die ÖBB mit ihren nightjets einige ehemalige deutsche Nachtzugverbindungen übernommen, aber auf vielen Verbindungen gibt es seitdem auch gar keinen echten Nachtzüge mehr, zum Beispiel auf der Verbindung von Köln nach Prag. Kurz vor dem Fahrplanwechsel war das mein Ausgangspunkt, noch einmal diese Verbindung zu nutzen. Ein dritter Abschied ergab sich auf der Tour noch nebenbei: Die SBB hat ihre Lounge im Züricher Hauptbahnhof zum Fahrplanwechsel 2016 geschlossen. Ich konnte sie auf dieser Fahrt ein letztes Mal besuchen.

Von Münster aus fahre ich mit dem Nahverkehr nach Köln. Von dort nehme ich den Schlafwagen der CNL-Verbindung „Kopernikus“ nach Prag. Den Tag verbringe ich in Prag, in der Folgenacht geht es mit der anderen City Night Line-Verbindung (Canopus) nach Zürich. In der Schweiz fahre ich nochmal klassisch mit dem Gotthard-Interregio nach Locarno und zurück. Nach einem letzten Besuch der SBB Lounge in Zürich geht es mit dem CNL „Pegasus“ zurück nach NRW.

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Über Nacht in den Schnee: Winterwandern an der deutsch-österreichischen Grenze

Ich gebe es gerne zu: Ich bin verrückt nach den Alpen! Im Sommer wandere ich gerne, im Winter fahre ich in der Regel Ski. Vor ein paar Jahren bin ich aber das erste Mal im Winter wandern gegangen und habe Spaß daran gefunden. Im Vergleich zum Skifahren bietet das mehr Ruhe (ich bin ein sehr sportlicher Skifahrer). Viele Skigebiete kümmern sich mittlerweile um Winterwanderer und bieten eigens präparierte Wanderwege an. Diese gibt es auch in Oberstdorf und im Kleinwalsertal – mit der Bahn nur eine Nacht entfernt!

 Mit dem RE2 geht es von Münster nach Essen, von dort mit dem Nacht-ICE 619 nach Augsburg und weiter mit einem RE nach Oberstdorf. Auf der Rückfahrt nutze ich einen RE nach Ulm und von dort den ICE 512 „Münsterland“ zurück nach Münster. Die Tour fand an einem Samstag (Beginn am Freitagabend) Ende März 2018 statt.

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Driving Home for Christmas: Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Linz

Heiligabend 2017 fiel auf einen Sonntag, Freitag war mein letzter Arbeitstag. Was lag also näher, als unmittelbar vor den Weihnachtsfeiertagen nochmal eine kurze Tour in die Alpen einzuschieben, um wenigstens dort auf ein bisschen „Winter Wonderland“ zu treffen. Herausgekommen ist folgende Tour:

Mit dem Nacht-ICE 619 geht es von Dortmund nach München. Mit der Regionalbahn weiter nach Garmisch-Partenkirchen. Anschließend geht es über Mittenwald und Seefeld nach Innsbruck.  Mit dem railjet fahre ich von dort über das Deutsche Eck und Salzburg nach Linz. In Linz schaue ich mir die Stadt und das Ö3 Weihnachtswunder an und fahre anschließend (in der Nacht auf den 24.12.) mit dem nightjet zurück nach Hause.

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Fahrt mit einem echten Kurswagen: Berlin, Dresden, Prag und Zürich

Jahrelang führte die direkte Nachtzug-Verbindung zwischen Prag und Zürich über Deutschland (über Dresden, Leipzig, Frankfurt, Karlsruhe und Basel) und wurde von der Deutschen Bahn (CityNightLine) betrieben. Da die DB alle Nachtzüge zum Fahrplanwechsel im Dezember 2016 eingestellt hat, musste die Tschechische Bahn einen anderen Weg für diese Nachtzug-Verbindung finden. Im Fahrplanjahr 2017 fährt ein einzelner Schlafwagen (in der Saison ergänzt durch einen Sitzwagen) von Prag nach Zürich. Dabei handelt es sich um einen richtigen Kurswagen, den es sonst in dieser Form in Mitteleuropa kaum noch gibt. Zunächst ist er an einen Regionalexpress zwischen Prag und Linz angehangen, dann fährt er von Linz bis Salzburg mit dem EuroNight Budapest-München und wird schließlich in Salzburg an den nightjet Wien – Zürich angehangen. Diese Fahrt musste ich natürlich einmal ausprobieren und habe mir deshalb folgende Tour zusammengebaut:

Mit dem Nacht-IC 447 geht es von Hamm nach Berlin, von dort mit dem Eurocity nach Dresden, der S-Bahn nach Bad Schandau und dem Eurocity nach Prag. Von Prag aus fahre ich mit dem Schlafwagen nach Zürich. Dann geht es mit einem Interregio nach Basel und dann mit dem EC 6 zurück nach Münster. Die Tour fand am 1. Adventswochenende Anfang Dezember 2017 statt.

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